Biomasse
Von unserem Heizwerk wird das aufbereitete Heizwasser im geschlossenen Kreislauf zu den Abnehmeranlagen geführt. In den Stationen der Wärmebezieher wird die benötigte Wärmemenge über die Wärmetauscher an die internen Heizungsanlagen abgegeben. Das abgekühlte Heizungswasser fließt über den Netzrücklauf an die Heizzentrale zurück.

Unser Leitungsnetz ist als Vor- und Rücklaufsystem ausgeführt. Mit Hilfe einer Druckerhaltung wird ständig ein statischer Wasserdruck von 6 bar aufrechterhalten, um die geographischen Niveau-Unterschiede des Leitungsnetzes zu kompensieren. Die maximale Betriebstemperatur des Leitungswassers ist auf 98 °C ausgelegt.
Die Leitungslänge unserer Heizanlage in Nußbach beträgt ca. 6 Kilometer und beinhaltet ca. 5.000 Liter aufbereitetes Wasser.
Aktuell beziehen 102 umweltbewusste Kunden ihren Wärmebedarf von unserem Biomasse-Heizwerk in Nußbach. Wir beheizen öffentliche, gewerbliche und private Gebäude. Die Anschluss-Leistung variiert von 5 bis 500 kW.
Wir Betreiber des Heizwerkes sehen es daher in unserer Verantwortung, während der Sommermonate (Juli/August) aufgrund der geringen Wärmeabnahme das Heizwerk abzuschalten. Bei Wärmebedarf in diesem Zeitraum ist vertraglich abgesichert, dass die Anlage in Betrieb genommen wird.
Die Warmwasserbereitung im Abschaltzeitraum erfolgt kundenseitig mittels Elektroboiler bzw. installierter Solaranlagen.
In jedem angeschlossenen Objekt befindet sich eine Übergabestation, die den Wärmetauscher, die Regelung und den Wärmezähler beinhaltet. Über den Wärmetauscher (früher Röhrentauscher, jetzt Plattentauscher) wird die Wärme in den Sekundärkreis (Kundenseite) übertragen. Die eingestellte Leistung richtet sich nach der benötigten Wärme-Energie der Kundenanlage laut Energieausweis.

Um die zu beheizenden Objekte, je nach Witterung und eingestellter Leistung, mit der notwendigen Energie optimal versorgen zu können, regelt ein elektrisches Ventil im Rücklauf den Wasserdurchfluss im Primärheizkreis (Netzseite).
Der Sekundärkreis liefert die Wärme nach Bedarf zu den Heizkörpern, Fuß-bodenheizungen und den Pufferspeichern.
Wärmezähler messen die von den Kunden verbrauchte Wärme. Um eine Messgenauigkeit zu garantieren, werden die Zähler alle fünf Jahre geeicht. Die Übergabestation benötigt etwa soviel Platz wie ein Stromzählerkasten und kann platzsparend (hängend) montiert werden. Es können daher ein Heizungskeller, ein Tankraum, die Tankreinigung, der Einbau eines Kamines und eine Kaminwartung entfallen. Reparaturen der Übergabestationen erfolgen auf Kosten der Nahwärme-Genossenschaft.

Jede Übergabestation beinhaltet eine elektronische Regelung (früher OPR020, jetzt ECL310) der Danfoss Ges.m.b.H., welche die kundenseitigen Heizkreise und den Warmwasserboiler steuert. Bis zu drei Heizkreise und zwei Warm-wasserpuffer können bedient werden. Die Regelung erfolgt durch ein programmiertes Wochenprogramm sowie wahlweise durch die Außen- oder Innentemperatur.
Nähere Infos und Anleitung über dem Regler befinden sich im folgenden Link: ECL 310
Das Biomassehackgut wird in einem 180 m³ großen Bunker gelagert. Der Kessel mit einer Heizleistung von 320 kW ist ein Produkt der Firma Fröling Ges.m.b.H.. Die Brennstoffbeschickung erfolgt durch eine Stokerschnecke. Zur optimalen Nutzung der produzierten Wärme wurde ein Pufferspeicher installiert. Es werden ausschließlich Gebäude der Vakutec Gülletechnik GmbH mit Wärme versorgt.
Unser Wärmepreis ist indexgesichert. Der Index „Energie aus Biomasse“ wird jährlich für den Monat April vom Biomasseverband OÖ ermittelt. Das Land OÖ und die Arbeiterkammer fungieren als Kontrollorgane.
Der Index „Energie aus Biomasse“ besteht zurzeit aus fünf Komponenten. Die Zahl in Klammer stellt die Gewichtung dar: Monatsbezug eines Vertrags-bediensteten (10 %), Heizöl extra leicht (20 %), Brennholz (40 %), Strompreis (15 %), Baukostenindex (15 %).
Betreiber | 44 Land- und Forstwirte, 3 Gewerbebetriebe |
Abnehmer | 102 Anschlüsse |
Plannung | Energie AG-Wärme GmbH., Biomasseverband OÖ. |
Heizung Nußbach | 2 Kessel, je 800 kW |
Heizung Vakutec | 1 Kessel 320 kW |
Leitungslänge | 6.400m |
Hackgutverbrauch | ca. 7.600 Schüttraummeter pro Jahr,ersetzen ca. 495.000 Liter Heizöl |