Biomasse

Sauber – umweltfreundlich – CO²-neutral

Biomasse für unser Nahwärme-Heizwerk bietet neben großem Komfort für den Abnehmer auch Vorteile für die Umwelt. Durch kontrollierte Verbrennung mit Abgasreinigung in einer einzigen Heizzentrale kann der Ausstoß von Emissionen auf ein niedriges Niveau gesenkt werden.

Hoher Wirkungsgrad

Die Verbrennung von Biomasse in unseren beiden Heizwerken hat einen hohen Wirkungsgrad. Die Kesselanlagen sind während der Heizsaison rund um die Uhr in Betrieb. Dadurch kommt es zu keinen Abstell- und Anfahrverlusten. Zusätzlich können bei großen Biomassekesseln die Verbrennungsparameter genauer geregelt werden. Es sind mehrere Filteranlagen installiert, die die Rauchgase reinigen und den Feinstaubgehalt reduzieren. Eine Messung der Abgase und des Feinstaub-Ausstoßes ist in regelmäßigen Abständen für uns verpflichtend. Die Verbrennung von Biomasse ist CO²-neutral.

Hackgut Erzeugung

Als Brennstoffquelle dient ausschließlich der Brennstoff Holz in Form von Hackschnitzel. Dieses wird von den landwirtschaftlichen Mitgliedern unserer Genossenschaft an das Heizwerk geliefert und kommt aus deren eigenen, regionalen Wäldern. Zusätzlich wird Biomassehackgut von weiteren lokalen Landwirten und Betrieben verwertet.

Versorgungssicher

In Österreich sind 48 % der Fläche mit Wald bedeckt. Der Brennstoff Holz ist in Österreich in großen Mengen vorhanden. In heimischen Wäldern befindet sich ein Vorrat von 1,1 Milliarden Festmetern Holz. Jedes Jahr wachsen 30 Millionen Festmeter nach, lediglich 26 Millionen Festmeter werden entnommen. Daher besteht bei der Verwendung des Brennstoffes Holz keine Abhängigkeit von Öl- oder Gaslieferländern. Die gesamte Wertschöpfung bleibt im Inland bzw. in der Region.

Was bedeutet CO²-neutraler Kreislauf?

Holz braucht zum Wachstum Sonnenenergie und CO². Diese Energie und der Kohlenstoff werden im Holz gespeichert. Bei der Verbrennung wird die Sonnenenergie in Form von Wärme wieder frei. Der gebundene Kohlenstoff wird ebenfalls wieder in die Atmosphäre abgegeben. Wird das Holz nicht verbrannt, sondern verrottet es, wird der Kohlenstoff ebenfalls wieder in CO² umgewandelt. Die gespeicherte Energie bleibt ungenutzt.

Sonne + CO² = Biomasse

Biomasse = Energie + CO²

Hackgutlagerung

Das Biomassehackgut wird in einer 5.000 Kubikmeter fassenden Lagerhalle im Heizwerk Nußbach gelagert. Diese Menge entspricht dem durchschnittlichen Jahresbedarf. Innerhalb der Halle erfolgt der Transport des Hackgutes mit einem Teleskoplader.

Kesselanlage Heizwerk Nußbach
Brennstoffbeschickung

Mittels hydraulisch vor und zurück bewegter Schubstangen, die sich am Boden der Hackgutlagerhalle befinden, wird das Hackgut in einen Schacht befördert.

Feuerung

Im Schacht wird das Hackgut mittels weiterer Schubböden in die untere Hauptbrennkammer des Heizkessels geschoben. Der darin montierte Schubrost befördert das Material langsam in der Brennkammer von hinten nach vorne. Die Restasche fällt in einen Container, der sich unter dem Heizkessel befindet. Die Wärmeproduktion wird durch Luftventilatoren und die Hackgutmenge geregelt.

Die Wärmeerzeugung erfolgt in unserem Heizwerk in Nußbach durch zwei installierte Biomassekessel der Firma Urbas Ges.m.b.H., mit je 800 kW Heizleistung.

Wärmetauscher

Rauch und die aufsteigende, bis über 1000°C heiße Luft, strömen vom Kessel in den Wärmetauscher, in dem das Netzwasser bis zu 90°C aufgeheizt wird. Das Rauchgas kühlt nach Verlassen des Wärmetauschers auf ca. 120°C ab.

Rauchgasreinigung

Vor Austritt des Rauchgases über den Kamin in die Atmosphäre werden Feinstaubpartikel und Asche mithilfe eines Ventilators und eines Zyklonfilters herausgefiltert.

Nahwärme-Leitungsnetz

Von unserem Heizwerk wird das aufbereitete Heizwasser im geschlossenen Kreislauf zu den Abnehmeranlagen geführt. In den Stationen der Wärmebezieher wird die benötigte Wärmemenge über die Wärmetauscher an die internen Heizungsanlagen abgegeben. Das abgekühlte Heizungswasser fließt über den Netzrücklauf an die Heizzentrale zurück.

Unser Leitungsnetz ist als Vor- und Rücklaufsystem ausgeführt. Mit Hilfe einer Druckerhaltung wird ständig ein statischer Wasserdruck von 6 bar aufrechterhalten, um die geographischen Niveau-Unterschiede des Leitungsnetzes zu kompensieren. Die maximale Betriebstemperatur des Leitungswassers ist auf 98 °C ausgelegt.

Die Leitungslänge unserer Heizanlage in Nußbach beträgt ca. 6 Kilometer und beinhaltet ca. 5.000 Liter aufbereitetes Wasser.

Aktuell beziehen 102 umweltbewusste Kunden ihren Wärmebedarf von unserem Biomasse-Heizwerk in Nußbach. Wir beheizen öffentliche, gewerbliche und private Gebäude. Die Anschluss-Leistung variiert von 5 bis 500 kW.

Nußbach ist eine Klimabündnisgemeinde

Wir Betreiber des Heizwerkes sehen es daher in unserer Verantwortung, während der Sommermonate (Juli/August) aufgrund der geringen Wärmeabnahme das Heizwerk abzuschalten. Bei Wärmebedarf in diesem Zeitraum ist vertraglich abgesichert, dass die Anlage in Betrieb genommen wird.

Die Warmwasserbereitung im Abschaltzeitraum erfolgt kundenseitig mittels Elektroboiler bzw. installierter Solaranlagen.

Übergangstation

In jedem angeschlossenen Objekt befindet sich eine Übergabestation, die den Wärmetauscher, die Regelung und den Wärmezähler beinhaltet. Über den Wärmetauscher (früher Röhrentauscher, jetzt Plattentauscher) wird die Wärme in den Sekundärkreis (Kundenseite) übertragen. Die eingestellte Leistung richtet sich nach der benötigten Wärme-Energie der Kundenanlage laut Energieausweis.

Wärmetauscher

Um die zu beheizenden Objekte, je nach Witterung und eingestellter Leistung, mit der notwendigen Energie optimal versorgen zu können, regelt ein elektrisches Ventil im Rücklauf den Wasserdurchfluss im Primärheizkreis (Netzseite).

Der Sekundärkreis liefert die Wärme nach Bedarf zu den Heizkörpern, Fuß-bodenheizungen und den Pufferspeichern.

Wärmezähler messen die von den Kunden verbrauchte Wärme. Um eine Messgenauigkeit zu garantieren, werden die Zähler alle fünf Jahre geeicht. Die Übergabestation benötigt etwa soviel Platz wie ein Stromzählerkasten und kann platzsparend (hängend) montiert werden. Es können daher ein Heizungskeller, ein Tankraum, die Tankreinigung, der Einbau eines Kamines und eine Kaminwartung entfallen. Reparaturen der Übergabestationen erfolgen auf Kosten der Nahwärme-Genossenschaft.

Regler

Jede Übergabestation beinhaltet eine elektronische Regelung (früher OPR020, jetzt ECL310) der Danfoss Ges.m.b.H., welche die kundenseitigen Heizkreise und den Warmwasserboiler steuert. Bis zu drei Heizkreise und zwei Warm-wasserpuffer können bedient werden. Die Regelung erfolgt durch ein programmiertes Wochenprogramm sowie wahlweise durch die Außen- oder Innentemperatur.

Nähere Infos und Anleitung über dem Regler befinden sich im folgenden Link: ECL 310

Heizwerk für Vakutec Gülletechnik GmbH

Das Biomassehackgut wird in einem 180 m³ großen Bunker gelagert. Der Kessel mit einer Heizleistung von 320 kW ist ein Produkt der Firma Fröling Ges.m.b.H.. Die Brennstoffbeschickung erfolgt durch eine Stokerschnecke. Zur optimalen Nutzung der produzierten Wärme wurde ein Pufferspeicher installiert. Es werden ausschließlich Gebäude der Vakutec Gülletechnik GmbH mit Wärme versorgt.

Preissicherheit

Unser Wärmepreis ist indexgesichert. Der Index „Energie aus Biomasse“ wird jährlich für den Monat April vom Biomasseverband OÖ ermittelt. Das Land OÖ und die Arbeiterkammer fungieren als Kontrollorgane.

Der Index „Energie aus Biomasse“ besteht zurzeit aus fünf Komponenten. Die Zahl in Klammer stellt die Gewichtung dar: Monatsbezug eines Vertrags-bediensteten (10 %), Heizöl extra leicht (20 %), Brennholz (40 %), Strompreis (15 %), Baukostenindex (15 %).

Zahlen
Betreiber 44 Land- und Forstwirte, 3 Gewerbebetriebe
Abnehmer 102 Anschlüsse
Plannung Energie AG-Wärme GmbH., Biomasseverband OÖ.
Heizung Nußbach 2 Kessel, je 800 kW
Heizung Vakutec 1 Kessel 320 kW
Leitungslänge 6.400m
Hackgutverbrauch ca. 7.600 Schüttraummeter pro Jahr,ersetzen ca. 495.000 Liter Heizöl